Pregabalin

Pregabalin
Der Wirkstoff Pregabalin ist (S)-3-(Aminomethyl)-5-methylhexansäure und gehört zu den Antiepileptika. Es ist der Wirkstoff im Medikament Lyrica.
Behandlung von Fibromyalgie, generalisierten Angststörungen, Rückenmarksverletzung Nervenschmerzen, Diabetischer Nervenschmerz, Partielle Anfälle bei Erwachsenen mit Epilepsie, Schmerz nach Gürtelrose.

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Für Pregabalin gibt es verschiedene Anwendungsgebiete. Es wird gegen Neuropathien, das sind nervlich bedingte Schmerzen, bei erwachsenen Patienten verordnet. Diese Schmerzen können als Spätfolgen von Diabtes mellitus, Typ 1 oder Typ 2, der Zuckerkrankheit, auftreten. Weiters entstehen solche neuropathischen Schmerzen nach Rückenmarkverletzungen. Nervenentzündungen, die durch Herpes-Viren entstehen können, beispielsweise nach einer Gürtelrose, verursachen ebenfalls solche Nervenschmerzen. Pregabalin kann nicht nur Nervenschmerzen lindern, sondern Gehirnkrämpfe verhindern und Angstgefühle verringern.

Wie wirkt Pregabalin?
Nervenenden im Gehirn können aufgrund verschiedener Erkrankungen überreizt sein und neuropathische Beschwerden auslösen. Nervenschmerzen, Epilepsie und Angstgefühle können die Folge sein. Hier kommt Pregabalin zum Einsatz. Es kann überstrapazierte Nerven beruhigen, die Nerven-Erregbarkeit mindern, und so gegen bestimmte Nervenschmerzen wirksam werden. An den Nervenenden wird das Einströmen von Calcium vermindert, wodurch weniger Neurotransmitter Glutaminsäure, Noradrenalin und die Substanz P freigesetzt werden.

Um welche Erkrankungen handelt es sich dabei?
Die oft sehr starken, peripheren neuropathischen Schmerzen können durch eine Gürtelrose (Herpes Zoster) entstehen. Auch eine fortgeschrittene Diabetes-Erkrankung kann eine diabetische Neuropathie auslösen. Als Folge von Rückenmarkverletzungen können posttherapeutische Neuralgien auftreten. Nach oder während einer Chemotherapie zur Krebsbehandlung können ebenfalls solche belastenden Neuropathien entstehen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet für Pregabalin ist die Epilepsie, wodurch die Anfallshäufigkeit reduziert werden kann. Es kann sogar zu einer Anfallsfreiheit kommen. Pregabalin wird bei Epilepsie immer zusammen mit anderen Antiepileptika verwendet.

Auch bei einer generalisierten Angststörung kann eine Verbesserung des Zustandes des Patienten erreicht werden.

In den USA ist Pregabalin auch zur Therapie bei Fibromyalgie, einer chronischen Erkrankung, bei der starke Schmerzen von Muskeln und Bindegewebe auftreten, zugelassen.

Wie wird Pregabalin angewendet?
Es gibt Pregabalin als Kapseln und Lösung. Die Kapseln sollen mit etwas Wasser im Ganzen eingenommen werden. Dabei ist es egal, ob die Einnahme vor, während oder nach den Mahlzeiten erfolgt. Zu Beginn der Behandlung muss der Patient das Medikament über zwei Wochen langsam einschleichen lassen. In welcher Dosierung das Medikament eingenommen werden soll, muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, da die Wirkung auf den Menschen unterschiedlich sein kann. Die tägliche Dosis von 150 bis 600 Milligramm wird auf mehrere Einnahmen aufgeteilt. Pregabalin ist rasch absorbierbar und nicht für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 geeignet.

Oft zeigt sich schon nach einer Woche ein Erfolg. Beim Absetzen muss genau so langsam vorgegangen werden. Durch plötzliches Absetzen kann es passieren, dass die Beschwerden schlimmer sind als vor der Einnahme von Pregabalin.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Pregabalin auftreten?
Nebenwirkungen können auftreten, es muss aber nicht dazu kommen. Sehr häufig sind Schläfrigkeit und Benommenheit. Auch Schwindelgefühle, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind mögliche Nebenwirkungen. Weiters können Magen- und Darmbeschwerden sowie Muskelkrämpfe auftreten. Gesteigerter Appetit und Gewichtszunahme, Gleichgewichtsstörungen, Trunkenheitsgefühl, Benommenheit, Aufmerksamkeitsstörungen sowie verschwommenes oder doppeltes Sehen können ebenfalls auftreten. Falls solche Nebenwirkungen auftreten, ist es notwendig, mit dem behandelnden Arzt oder Apotheker Rücksprache zu halten. Möglicherweise ist das Reaktionsvermögen beeinträchtigt. Daher ist beim Lenken von Fahrzeugen oder dem Bedienen von Maschinen besonders darauf zu achten.

Einvernehmen mit dem Arzt ist ebenfalls notwendig, wenn nach ein bis zwei Wochen keine Besserung der Beschwerden eingetreten ist. Auf keinen Fall darf das Medikament abrupt und selbstständig abgesetzt werden. Pregabalin muss, wie viele andere Medikamente, langsam und schrittweise reduziert werden.

Es gibt auch Gründe, warum Pregabalin nicht verordnet werden darf.
Bei Überempfindlichkeit gegen einen Inhaltsstoff darf Pregabalin nicht verwendet werden. Da es in Versuchen durch Missbildungen bei ungeborenen Tieren gekommen ist, dürfen Schwangere dieses Medikament nicht nehmen. Auch gestillt darf unter der Wirkung von Pregabalin nicht werden. Außerdem muss bei Frauen im gebärfähigen Alter bei der Verwendung von Pregabalin sorgfältig verhütet werden.
Bei schweren Nierenerkrankungen muss die Dosis durch den behandelnden Arzt angepasst werden, falls Pregabalin eingenommen werden soll.

Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können möglich sein.
Die Wirkung von Alkohol und Psychopharmaka kann durch Pregabalin verstärkt werden. Auch darf dieses Medikament nicht gemeinsam mit Medikamenten, die die Gehirntätigkeit dämpfen, eingenommen werden. Auch mit dem Schmerzmittel Oxycodon kann es zu verschiedenen Wechselwirkungen kommen.